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Samstag, 12. Juli 2025 von 11-17 Uhr im Künstlerhaus Sootbörn (Hamburg) | Ateliers für die Kunst e.V. unter Patenschaft der IGBK


Mit: Prof. Renée Tribble (TU Dortmund), Michala Paludan (Kopenhagen) und Lea O'Loughlin (ACME, London)

Weitere Informationen finden Sie hier


Kostenlose Teilnahme nach vorheriger Anmeldung Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! (begrenzte Plätze)



„Stadtentwicklung ohne Kultur ist heutzutage gar nicht mehr denkbar, denn die Verbindung gewährleistet neue Formen des Denkens und Gestaltens.“ Dr. Hilke Berger

Gerade in einer Zeit gesellschaftlicher und politischer Unsicherheiten ist die Rolle künstlerischen Schaffens für eine resiliente demokratische Gesellschaft unverzichtbar. So klar und – hoffentlich – konsensfähig diese Aussage ist, so schwierig erscheint ihre Umsetzung in der Realität.

Steigende Gewerbemieten, Umnutzung ganzer Gewerbekomplexe und Immobilien-spekulationen führen zur Verdrängung von Kulturschaffenden, Ausstellungsorten und Kulturinitiativen aus den innerstädtischen Quartieren. Prekäre Einkommensverhältnisse und enorme Mietpreissteigerungen führen zum Verlust existenznotwendiger Ateliers für Künstler:innen. Die Erschließung neuer Atelierflächen gelingt selten und ist oft zeitlich begrenzt.

Das Symposium geht der Frage nach, wie Arbeits- und Produktionsbedingungen von Kunst maßgeblich verändert werden können.

Es wird diskutiert:

- Welche wissenschaftlichen Ansätze werden entwickelt?
- Wie ist die Situation in anderen europäischen Metropolen und wie begegnet man den Herausforderungen dort?
- Wie sieht eine Stadtentwicklung der Zukunft aus, die diesen Herausforderungen Rechnung trägt?
- Kann ein verstärkter internationaler Austausch in einem Netzwerk neue Möglichkeiten eröffnen und notwendigen Forderungen mehr Nachdruck verleihen?

In Impulsvorträgen stellen die Teilnehmerinnen aus London (Lea O’Loughlin/ ACME) und Kopenhagen (Michala Paludan) die dortige Situation und die Arbeit ihrer Organisationen vor. Eine wissenschaftliche Einordnung ist Gegenstand des Impulses von Prof. Dr. Renée Tribble von der TU Dortmund. Im anschließenden World-Café öffnet sich die Diskussion für alle Anwesenden, die dann in einem vertiefenden Diskurs auf dem Panel fortgesetzt wird.

Ablauf
10.30 Uhr Eintreffen der Gäste
11.00 Uhr Begrüßung durch Sylvia Henze
11.15 Uhr Impuls Prof. Renée Tribble, TU Dortmund
11:45 Uhr Impuls Michala Paludan, Kopenhagen
12:15 Uhr Impuls Lea O'Loughlin, ACME, London
12:45 Uhr World-Café
13:30 Mittagessen
14:30 - 16:30 Panel (Prof. Renée Tribble/ Michala Paludan/ Lea O'Loughlin/ Sylvia Henze/ Moderation Constanze Brockmann)
Ab 16:30 Uhr Diskussion und Abschluss

Die Veranstaltung findet auf Englisch statt. Es sind ein behindertengerechter Eingang und Parkplätze vorhanden.

Adresse: Künstlerhaus Sootbörn, Künstlerhaus Sootbörn e.V., Sootbörn 22, 22453 Hamburg, https://kuenstlerhaus-sootboern.de

Eine Veranstaltung des Ateliers für die Kunst e.V., anlässlich seines 35jährigen Jubiläums, Projektpatenschaft Internationale Gesellschaft der Bildenden Künste (IGBK).


Lea O'Loughlin
Co-Direktorin von Acme, London

Acme ist eine Stiftung in London, die seit 1972 Kunstschaffende unterstützt und bezahlbare Ateliers, Arbeits- und Wohnräume sowie ein Programm mit Stipendien und Preisen anbietet. Sie unterstützt über 830 Künstler:innen in 15 Gebäuden und wird diesen Herbst ein neues Ateliergebäude für 30-40 Künstler:innen eröffnen. Acme bemüht sich derzeit auch um den Erwerb des Acme Propellor Factory-Gebäudes, des größten preisgünstigen Künstlerateliers in London, in dem eine Gemeinschaft von 180 Künstlern lebt.

"Acme wurde 1972 von Künstler:innen für Künstler:innen gegründet. Wir unterstützen die Entwicklung und Produktion von Kunst, indem wir die praktischen Herausforderungen, mit denen Künstler konfrontiert sind, verringern und ihre Fähigkeit, kreative Risiken einzugehen, erhöhen. Wir arbeiten mit Partnern zusammen, um erschwingliche und gesicherte Künstlerateliers bereitzustellen, und entwickeln zukunftsweisende Residenz- und Preisprogramme, die Künstler:innen in allen Phasen ihrer Karriere unterstützen."

Lea O'Loughlin ist Co-Direktorin von Acme, dem größten Anbieter von dauerhaften, erschwinglichen Künstlerateliers in England. Lea O'Loughlin war in verschiedenen Positionen bei der Adelaide Central Gallery (Adelaide, Australien), dem Museum of Modern Art (New York, USA) und der Royal British Society of Sculptors, The Florence Trust, Tate, Gasworks, Cubitt Artists' Studios (London, UK) tätig. Bevor sie 2018 zur Co-Direktorin ernannt wurde, war sie Leiterin der Abteilung Residencies and Awards bei Acme.

Mit ihrer Expertise in den Bereichen Künstlermobilität, Prekarität, Zugang, Diversität und Inklusion sowie der langfristigen Widerstandsfähigkeit von Kulturorganisationen ist Lea ehrenamtliches Vorstandsmitglied von Res Artis, dem internationalen Netzwerk für Künstlerresidenzen, nachdem sie zuvor von 2018 bis 2022 als Präsidentin fungierte. Derzeit ist sie Teil der Lenkungsgruppe des Contemporary Visual Arts Network (CVAN) London, setzt sich als Mitglied von On the Move für die Mobilität von Künstlern ein und trägt regelmäßig zu Forschungs-, Interessenvertretungs- und Evaluierungsprojekten bei.

Michala Paludan
Künstlerin, Kopenhagen

Michala Paludan ist eine dänische Künstlerin, die derzeit in Kopenhagen lebt und arbeitet. Paludan ist Stipendiatin des Whitney Independent Study Program und erwarb einen MFA am California Institute of the Arts; zuvor studierte sie an der Royal Danish Academy of Fine Arts. In den letzten zehn Jahren hat Paludan mit Hilfe von Medien wie Video, Fotografie und Installation untersucht, wie Macht in Netzwerken und Bewegungen produziert und verhandelt wird. Paludan zeigte ihre Arbeiten in zahlreichen Ausstellungen in Skandinavien und im Ausland.

Sie ist in der Kulturpolitik aktiv und verfügt über umfassende Kenntnisse der Ateliersituation in Kopenhagen. Derzeit ist sie Vorsitzende des Council for Visual Art in Kopenhagen und Mitglied einer unabhängigen Arbeitsgruppe für Künstlerwohnungen in Kopenhagen. Zuvor war Pauldan Vorsitzende von UKK, eines Berufsverbandes für Künstler, Kuratoren und Kunstvermittler. Sie setzt sich für einen Kunstsektor mit mehr Vielfalt, neuen Formen der Umsetzung und einer zielgerichteten strukturellen Entwicklung ein.

Prof. Dr. Renée Tribble
Fachgebietsleitung und Professorin für Städtebau, Bauleitplanung und Stadtgestaltungsprozesse, TU Dortmund

Renée Tribble ist Professorin für Städtebau, Bauleitplanung und Stadtgestaltungsprozesse an der Technischen Universität Dortmund und selbstständige Planerin. Sie ist Gründungsmitglied und Gesellschafterin von PlanBude Hamburg und Projektbüro, ebenfalls in Hamburg. Sie erhielt ihr Diplom in Architektur an der Bauhaus-Universität Weimar und arbeitete von 2008 bis 2014 an der HafenCity-Universität als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich Städtebau und Quartierplanung. Sie war Gastprofessorin für Stadtentwicklungsplanung und -management an der Universität Kassel und promovierte unter dem Titel „Reizungen und Reaktionen: Kunst und Planung“. Ihr Fokus liegt auf der Konzeption, Beratung und Unterstützung von Stadtentwicklungsprozessen, partizipativer und kooperativer Stadtplanung, Städtebau, Prozessgestaltung und Moderation. In ihrer Forschung konzentriert sie sich auf urbane Praxis, Kunst, alternative Stadtentwicklung und kooperative Planungsprozesse.

Sylvia Henze
Künstlerin und Vorstand Ateliers für die Kunst, Hamburg

Sylvia Henze setzt sich seit 2003 als Vorstand des Vereins Ateliers für die Kunst für die Schaffung von bezahlbaren Arbeitsräumen in Hamburg ein. Sie ist kulturpolitisch aktiv, initiiert entsprechende Netzwerke und ist Sprecherin der Arbeitsgruppe bildende Kunst Hamburg. Die AgbK ist ein Zusammenschluss aus Künstlerverbänden, Museen, Galerien u.a.m., der sich für bessere Rahmenbedingungen für bildende Kunst in Hamburg einsetzt.
Als Künstlerin arbeitet sie in den Bereichen Skulptur, Installation, Foto und Video. Ihre der Konzeptkunst zuzuordnenden Werke beschäftigen sich oft mit sozialkritischen oder politischen Themen. Für ihre Arbeit sucht sie den internationalen Kontext, hat in mehrjährigen Auslandsaufenthalten z.B. in Ungarn und Zypern geopolitische Fragen in ihren Arbeiten aufgegriffen und international ausgestellt. Sie erhielt verschiedene Stipendien z. B. von der Stiftung Kunstfond, der Hamburgischen Kulturstiftung, der Europäischen Union oder dem ungarischen Kultusministerium.


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